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Cloud-Varianten: IaaS, PaaS und SaaS im Vergleich | newvision

Geschrieben von Alexander Sturm | 19. Februar 2024

Cloud-Computing-Services haben die Art und Weise revolutioniert, wie Unternehmen Daten speichern und darauf zugreifen. Sie geben diesen die Möglichkeit, Abläufe zu skalieren und auf leistungsstarke Ressourcen zuzugreifen, ohne dass teure Hardware und Software erforderlich sind. Auch sind sie bei der Kostenbetrachtung durch die gestiegenen Energiekosten eine großartige Alternative zum Betrieb eigener Systeme. Es gibt drei Haupttypen von Cloud-Computing-Diensten: Software as a Service (SaaS), Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS).

Aber was genau bedeuten diese Begriffe? Und wie unterscheiden sie sich voneinander? Im nachfolgenden Vergleich werden wir uns mit den Funktionen und Vorteilen jedes dieser Cloud-Modelle befassen und untersuchen, welches am besten zu den jeweiligen Anforderungen passt. Machen Sie sich bereit für eine spannende Reise durch die Welt des komplexen Cloud-Computings!

Besonderheiten von Cloud Computing Services

 

Definitorisch heißt Cloud Computing letztlich nichts anderes als, dass ich den Server nicht bei mir stehen habe. Das vordergründige Merkmal ist, dass der Zugriff in der Regel über das Internet stattfindet.

 

Definitionen

 

Um die verschiedenen Cloud-Dienste von der Pike auf zu verstehen, müssen zunächst einige definitorische Eckpunkte abgeklärt werden.

 

Software as a Service (SaaS)

 

Bei Software as a Service-Angeboten bezahlt der Kunde für die Nutzung einer speziellen Software oder Software-Suite. Für den Betrieb ist ausschließlich der SaaS-Anbieter verantwortlich. Oftmals zeichnet sich das Ganze durch ein Abo-Modell aus. Ich kann dieses so lange beziehen, wie ich auch dafür bezahle.

 

Infrastructure as a Service (IaaS)

 

Bei Infrastructure as a Service-Angeboten kann der Kunde meist à la carte seine gewünschten Services zusammenstellen. Hier können beispielsweise bei virtuellen Servern individuell die CPU, der Arbeitsspeicher oder auch angebundene Speicherlaufwerke konfiguriert werden. Der Cloud-Anbieter stellt über seine SLAs sicher, dass dieser Service verfügbar ist.

Er kümmert sich hier überwiegend aber nicht um gesonderte Backups, Betriebssystem-Updates oder andere Patches. Häufig wird in solchen Konfigurationen auch von Private Cloud gesprochen, da hier der Großteil der Verantwortung beim Kunden liegt.

Platform as a Service (PaaS)

 

PaaS geht über IaaS insofern hinaus, als dass es nicht nur eine Infrastruktur bereitstellt, sondern ebenso nützliche Entwickler-Apps oder explizite Dienste wie zum Beispiel einen SQL-Datenbankdienst. Die Infrastruktur bietet die Möglichkeit, Apps direkt zu entwickeln und bereitzustellen. Dementsprechend ist es das Bindeglied zwischen IaaS- und SaaS-Lösungen.

 

Beispiele für SaaS, PaaS und IaaS

 

Klingt bislang noch eher plastisch und abstrakt? Dann lassen Sie uns am besten einige konkrete Beispiele für die jeweiligen Modelle benennen, um Abhilfe zu verschaffen.

 

Software as a Service Beispiele

 

Hierbei lassen sich zum Beispiel Microsoft 365 mit den jeweiligen Lösungen wie Microsoft Teams, SharePoint Online, Power BI, OneDrive usw. erwähnen. Oder die Microsoft ERP-Lösung Business Central (in der SaaS-Variante). Obendrauf aber auch CRM-Lösungen wie Dynamics Sales, Salesforce und Hubspot als äußerst bekannte Beispiele im Bereich SaaS.

 

PaaS Beispiele

 

Bekannte PaaS-Plattformen sind beispielsweise Microsoft Azure, Google App Engine und Amazon Web Services (AWS). Ein weiteres, sehr gut greifbares Beispiel für PaaS aus dem Microsoft Azure Dienste-Portfolio ist die Microsoft Azure SQL Datenbank.

Die Microsoft Azure SQL Datenbank ist eine vollständig durch Microsoft verwaltete Datenbank. Upgrades, Patches wie auch Sicherungen erfolgen hierbei direkt durch den Anbieter.

 

Beispiele für IaaS (Infrastructure as a Service)

 

Microsoft Azure und AWS sind zusätzlich auch IaaS-Beispiele (man merkt die relativ schwere Abgrenzung!). Hervorzuheben ist bei Microsoft Azure in der IaaS-Variante jedoch die einfache und nahtlose Integration in das vorhandene Unternehmensnetzwerk. Über Microsoft Azure IaaS lassen sich im Bedarfsfall problemlos zusätzliche Ressourcen wie Speicher oder auch virtuelle Server in das bestehende Firmennetz integrieren.

 

Gemeinsamkeiten der Cloud: IaaS, PaaS und SaaS

 
  • von einem Anbieter in einem Rechenzentrum angeboten 

  • zeichnet sich oft durch ein Abo-Modell aus 

  • Zugriff von überall aus (Voraussetzung stabile Internetverbindung) 

  • Eine weitere Gemeinsamkeit der Modelle ist, dass durch den Betreiber in der Regel SLAs (Service Level Agreements) bereitgestellt und eingehalten werden. Die Verantwortung des Cloud-Platform-Betreibers variiert natürlich je Modell und Betreiber.

 

Unterschiede zwischen den Cloud Services

 

Generell von Unterschieden zu sprechen, bietet sich bei Cloud Computing-Varianten weniger an. Die Überschneidungen sind zu groß und dementsprechend muss man eher die Synergien besprechen. Grundsätzlich kann jedoch festgehalten werden, dass sich die Microsoft Azure Services deutlich einfacher und tiefer in Unternehmensinfrastrukturen integrieren lassen, welche bereits auf Microsoft Windows-Betriebssystemen basieren.

SaaS vs. PaaS

 

Bei SaaS-Services handelt es sich meist um ein definiertes Softwareprodukt oder eine Software-Suite wie zum Beispiel Microsoft 365. Dagegen nutzt man bei PaaS meist Dienste, die in die Kategorie Entwicklungswerkzeuge und Datenhaltung eingeordnet werden können. Beispiele für PaaS-Services sind Microsofts Azure SQL-Datenbank oder auch AKS Azure Kubernetes Services (Docker).

Grundsätzlich sieht man bei dem Vergleich der 3 Serviceebenen (IaaS, PaaS und SaaS), dass die Grenzen etwas unscharf sind und je nach Blickwinkel sich auch nicht auf den Punkt trennen lassen. Gerade im Vergleich SaaS vs. PaaS wird dies deutlich.

 

IaaS vs. PaaS

 

IaaS bezieht sich in der Regel auf die IT-Kernkomponenten wie: virtuelle Server, Netzwerkkomponenten und Speicher. Diese Services können und müssen durch den Nutzer individuell zusammengestellt und verwaltet werden.

Bei PaaS betreibt der Nutzer keinen virtuellen Server, sondern nutzt einzelne Services. Die unter diesem Service liegende Infrastruktur wird vollständig durch den Serviceanbieter verwaltet.

 

SaaS vs. IaaS

 

Die Unterschiede dieser beiden Services sind riesig. Eine klassische Gegenüberstellung ist daher auch auf einer reinen Funktionsebene kaum möglich. SaaS wäre vergleichbar mit einem Auto-Abo, bei dem Sie ihr Fahrzeug direkt vor die Haustür geliefert bekommen und sich nicht um Wartungen, Inspektion und Service kümmern müssen. Dies deshalb, weil alles in Ihrem Abopreis enthalten ist.

Bei IaaS andererseits würden Ihnen alle Bauteile des Fahrzeugs zur Verfügung stehen, wobei Sie für den Zusammenbau, die Entwicklung der Bordelektronik sowie die spätere Wartung selbst verantwortlich sind.

Vorteile der SaaS-Produkte

  • SaaS-Dienste sind meist out-of-the-box nutzbar. Mehrheitlich wird auch keine gesonderte Installation von Software auf den Arbeitsplätzen benötigt.

  • Der Anbieter übernimmt hier im Bereich der SLAs die größte Verantwortung. Datensicherung, Zugriffsverwaltung wie aber auch garantierte Dienst-Verfügbarkeiten liegen in der Hand des SaaS-Anbieters.

  • Die Lizenzkosten passen sich dem Unternehmenswachstum oder auch saisonalen Anforderungen an. So können weitestgehend sehr unkompliziert weitere Lizenzen hinzugebucht und auch wieder gekündigt werden.

  • Gerade in der Zusammenarbeit mit Behörden oder auch großen Industrieunternehmen, werden häufig spezielle Anforderungen an die eigene Datensicherheit gestellt. Viele KMUs können diese aus wirtschaftlicher Betrachtung nicht im eigenen Unternehmen umsetzen. Auch hier sind die SaaS-Dienste klar im Vorteil.

  • Steigende Kosten für Klimatisierung und Betrieb, Ausfallsicherheit, Updates, Ransomware, etc. Darüber müssen sich Kunden, die SaaS nutzen, keine Gedanken mehr machen.

Nachteile

 
  • Wie bei allen Cloud-Modellen ist eine stabile Internetverbindung sehr wichtig.

  • Bei speziellen Anforderungen, zum Beispiel bei der regelmäßigen Verarbeitung von Massendaten, kann die Verarbeitung durch einen SaaS-Dienst etwas langsamer ablaufen, da die Rechenleistung von vielen Anwendern geteilt wird. Dies spielt in der Praxis, zumindest bei Microsoft Dynamics Diensten, jedoch keine große Rolle. Microsoft skaliert die darunterliegende Plattform automatisch nach dem aktuellen Leistungsbedarf nach.

 

Vorteile von Platform as a Service

 

Eine Reihe der Vorteile lassen sich leichter darstellen, wenn wir ein konkretes Beispiel verwenden. Lassen Sie uns dazu die Microsoft Azure SQL Datenbank heranziehen. Die Vorteile sind hier:

  • Innerhalb weniger Minuten einsatzbereit

  • Die Kosten für den kleinsten Datenbankdienst starten bei circa 6 € pro Monat

  • Aktuell ist eine Skalierung bis zu 128 virtueller Kerne möglich!

  • Sie zahlen nur für den Service, wenn dieser auch aktiv ist. Tageszeitbezogene Skalierung ist hier ebenfalls möglich. So ist eine maximale Performanz zwischen 06:00 und 18:00 Uhr sowie eine minimale Performance ab 18:00 Uhr zu niedrigsten Kosten keine Illusion.

  • Keine weiteren Lizenzkosten. Diese sind im PaaS-Service ohnehin enthalten.

 

Nachteile

 

Wenn überhaupt, dann könnte als Nachteil die höheren fachlichen Voraussetzungen der IT-Mitarbeiter im eigenen Unternehmen vorgebracht werden. Für die Konfiguration der PaaS- aber auch IaaS-Dienste gibt es meist eigene Verwaltungsportale, Tools und auch Zertifizierungen. Zertifizierungen sind nicht grundsätzlich Voraussetzung für die Nutzung der Dienste. Dennoch sind sie empfehlenswert, damit gerade bei der Datensicherheit keine Probleme auftreten.

 

Vorteile und Nachteile von IaaS

 

Die Vor- und Nachteile von IaaS können eins zu eins mit den Vor- und Nachteilen im PaaS-Bereich verglichen werden. Maximale Flexibilität der Dienste und ebenso der laufenden Servicekosten, bei erhöhten fachlichen Wissensanforderungen der IT-Mitarbeiter.

 

Das Fazit: Auf die Cloud-Umgebung kommt es an

 

Wie im vorliegenden Artikel ersichtlich, ist es durchaus eine penible Aufgabe, die (Mikro-)Unterschiede zwischen IaaS, PaaS und SaaS zu evaluieren. Und was noch dazu kommt: die Auswahl der Cloud Service Provider ist relativ groß. Gerade in speziellen Branchen, wie Kliniken oder auch Banken, gibt es ganz spezialisierte Cloud-Anbieter.

Für die meisten KMUs bietet Microsoft mit der Azure Cloud jedoch das ideale Angebot. Sofern man über eigene IT-Mitarbeiter verfügt, haben diese mit dem Microsoft Cloud Service Modell vornehmlich kaum Anlaufschwierigkeiten, um diese Dienste in das Unternehmensnetz zu integrieren. Alternativ kann dies auch über geeignete Microsoft-Partner direkt erfolgen. Der Hersteller liefert auch im Bereich der Datensicherheit höchste Standards und Transparenz.

IaaS, PaaS, SaaS FAQ

 
Erklärung SaaS

Was ist SaaS einfach erklärt?

SaaS (Software as a Service) ist eine Anwendung/ein Dienst wie beispielsweise in Form von Microsoft Teams, der von einem SaaS-Anbieter größtenteils auf einem monatlichen Abo-Modell bereitgestellt wird.

Erklärung IaaS

Was ist IaaS einfach erklärt?

IaaS (Infrastructure as a Service) bietet Infrastrukturkomponenten wie etwa Speicher, virtuelle Server und vieles mehr als frei konfigurierbare Dienste an. Diese können bei Bedarf ein- und ausgeschaltet sowie mit dem eigenen Netzwerk verbunden werden. Eine Abrechnung erfolgt hier meistens nach einem Nutzungsmodell, dass sich an den gebuchten Leistungen orientiert.

Erklärung PaaS

Was ist PaaS einfach erklärt?

PaaS (Platform as a Service) ist ein spezieller Dienst, der auf einer skalierbaren Cloud-Infrastruktur aufsetzt. Der Anwender bezieht und zahlt diesen Dienst vordergründig nach einem Nutzungsmodell, dass sich wie IaaS an der gebuchten Leistung entlanghangelt. Ein griffiges Beispiel ist hier der Microsoft Azure SQL-Dienst.

Differenzierung

Was ist der Unterschied zwischen IaaS, PaaS und SaaS?

Hier kann allgemein nach zwei Kriterien unterschieden werden:

  • Verantwortung des Kunden 

  • Flexibilität 

Bei IaaS haben Kunden, den Großteil der Verantwortung. Der Anbieter kümmert sich nur um die Verfügbarkeit der Dienste an sich. Diese Verantwortlichkeit wird durch die Nutzung von PaaS deutlich geringer. Bei SaaS liegt die Hauptverantwortung hingegen schon beim Dienstanbieter.

Ebenso verhält es sich in Bezug auf die Flexibilität. Diese ist bei IaaS am größten. Bei SaaS muss der Service traditionell so genutzt werden, wie er durch den Anbieter bereitgestellt wird.

Dienstleistung?

Ist SaaS eine Dienstleistung?

Bei Dienstleistungen denkt man schnell an Menschen, wie beispielsweise Friseure, die eine spezielle Dienstleistung erbringen. Das letzte “S” (Service) kann jedoch auch als Dienstleistung interpretiert werden. Hierbei handelt es sich auf den ersten Blick um eine Dienstleitung, die rein durch Maschinen erbracht wird. Was hier jedoch gerne übersehen wird, sind die vielen Mitarbeiter, die sich jeden Tag um den Betrieb dieser Services kümmern. Daher, JA. SaaS ist eine Dienstleistung, die durch Menschen und Maschine erbracht wird.

Sicherheit

Wie sicher sind SaaS, PaaS und IaaS?

SaaS-Dienste sind überaus sicher. Wenn wir hier die Microsoft SaaS-Dienste betrachten, dann können selbst viele große Unternehmen die Sicherheitsstandards, die Microsoft hier liefert nicht erreichen. Bei PaaS sowie IaaS kommt es sehr stark auf die individuelle Einrichtung an. Zusammenfassend sind jedoch IaaS und PaaS nicht weniger sicher als On-Premise beziehungsweise via Perpetual License betriebene Systeme.

Eignung

Für wen eignen sich die jeweiligen Cloud Service Modelle?

Das richtet sich nach den individuellen Anforderungen. SaaS-Dienste sind für nahezu 100% aller Unternehmen geeignet. PaaS und IaaS sind andererseits nur für Unternehmen geeignet, die schon über individuelle Mitarbeiter in der IT verfügen oder diese Dienste durch einen Partner aufsetzen lassen.