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Arbeit und Urlaub Hand in Hand: Interview zur Workation von Christian Andres

Grundsätzlich sind die beiden Lebenssphären der Arbeitswelt und der Urlaubsreise Gegensätze in sich. Reisende nehmen sich schließlich Urlaub von der Arbeit, um an einem Urlaubsort der Wahl die Batterien aufzuladen. Gerade anhand der SARS-CoV-2-Pandemie und dem tiefgreifenden Durchbruch von Remote Work stellte sich hierbei jedoch ein integraler Wandel ein. Das Privatleben der Mitarbeiter und Führungskräfte sieht sich nach und nach einer Verschmelzung mit dem tatsächlichen Arbeitsort ausgesetzt. Von der Definition her fallen die Trennwände zwischen Work und Vacation also weg. Man arbeitet dort, wo man urlaubt und urlaubt dort, wo man auch arbeitet.

"Work and Travel" ist also keine leere Phrase mehr, sondern sowohl in Unternehmen als auch unter Selbständigen ein unaufhaltsamer Trend. Wir wollen das Thema an dieser Stelle jedoch weniger plastisch in Form irgendwelcher 08/15-Tipps als vielmehr konkret anhand eines Erfahrungsberichtes angehen. Aus den Reihen unserer Geschäftsführung hat sich Christian Andres im März 2023 eine solche Workation zu Gemüte geführt. Im folgenden Interview erläutert er uns etwas zu seinem Umfeld vor Ort, dem Austausch mit lokalen kulturellen Gegebenheiten sowie eine spaßige Anekdote über seine Unterkunft.

Workation-Trend

  1. Workation - das hört sich spannend an, wo warst du? Warst du das erste Mal (beruflich oder privat) vor Ort?

Valencia. Es war mit Ausnahme eines Tagesausfluges im Rahmen eines Spanien-Urlaubes das erste Mal. Damals war jedoch Hitzewelle und somit konnte man sich nur dort frei bewegen, wo es auch klimatisiert war.

 
  1. Wie hast du dich auf deinen Aufenthalt im Ausland vorbereitet und wie wurdest du von newvision dabei unterstützt?

Zuallererst geht es natürlich darum, die für einen persönlich passende Destination zu finden. Hier hatte ich letzten Endes drei Kriterien:

  • Es sollte jedenfalls um einiges wärmer sein als zu Hause. Schließlich wollte ich ja aus der Kälte „flüchten“
  • Es sollte eine Stadt sein, die direkt am Meer liegt, weil das Meeresrauschen in mir ein entsprechendes Wohlgefühl auslöst
  • Zudem sollte es nicht allzu touristisch sein, da ein für mich großer Reiz im Kennenlernen des lokalen Lifestyles und der Kultur liegt

Von newvision wurde ich insofern unterstützt, als gleich nach Aufkommen der ersten Gedanken zur Durchführung dieses Workation-Erlebnisses das entsprechende Einvernehmen zur tatsächlichen Durchführung erzielt wurde. Zudem haben wir auch mit der Planung von Präsenzterminen jeweils darauf geachtet, dass diese nicht in diesen Zeitraum fallen.

Mobiles Arbeiten im Ausland

  1. Wie lange hast du dort insgesamt gearbeitet und hast du deine üblichen beruflichen Tätigkeiten ausgeübt?

Von den insgesamt 4 Wochen, die ich vor Ort verbracht habe, habe ich die ersten 3 Wochen ganz normal gearbeitet. Dabei war dies im Großen und Ganzen „Business as usual“ – zumal sich mein Arbeitsalltag aufgrund der Interaktion mit den unterschiedlichen Standorten ohnehin zu einem großen Teil aus virtuellen Meetings und Abstimmungen zusammensetzt.

Die ersten zwei Wochen waren aufgrund diverser Themen sehr intensiv. Aber dies sollte wohl auch so sein. Nicht zuletzt, um zu beweisen, dass es letzten Endes egal ist, von wo man seine Leistung erbringt

 
  1. Welche Erfahrungen hast du in der Ferne gemacht und was hast du am meisten genossen?

Wenn man einen ganzen Monat in einer fremden Stadt verbringt und dort in den regulären Alltag eintaucht, fühlt sich diese am Ende sehr vertraut an. Als offene Persönlichkeit lernt man auch sehr schnell neue Leute kennen und es ergibt sich daraus auch die eine oder andere Freundschaft, die dann nach der Workation noch entsprechend weiterbesteht.

Am meisten genossen habe ich, dass sich aufgrund der vergleichsweisen milden Temperaturen ein Großteil des Freizeitalltags draußen im Freien abspielt. Vergleicht man dann noch jeweils die Temperaturen mit dem Wetterbericht von zu Hause, hat man sehr schnell das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben! :-)

Urlaub Büro

  1. Wie hast du die Kultur und die Menschen am Arbeitsplatz und in der Umgebung wahrgenommen?

Mein ursprünglicher Plan wäre gewesen, auch jeweils 2-3 Tage pro Woche in einem Coworking-Space zu verbringen. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, dass hier längere Telefonkonferenzen nicht direkt am Platz durchgeführt werden können. Somit hatte sich dieses Thema dann mehr oder weniger erledigt.

Mein Arbeitsplatz war somit im gemieteten Apartment. Die Vermieterin hatte sich im Vorfeld bereits darum gekümmert, dass dieser entsprechend vorbereitet auf mich wartet. In der Freizeit habe ich die spanische Kultur sehr offenherzig und lebensfreudig kennengelernt – dies hat jedenfalls die auf meinen vorherigen Spanien-Reisen bereits gesammelten Eindrücke nochmals bestätigt.

Was mir nicht hundertprozentig gelungen ist, ist die Umstellung der Abendessens-Gewohnheiten auf den spanischen Lifestyle. Da hier die Restaurants traditionell erst gegen 21.00 Uhr öffnen, kam es nicht nur einmal vor, dass der Hunger um diese Zeit bereits mit Tapas gestillt war.

Unterkunft für das Homeoffice

  1. Gab es für dich irgendwelche Überraschungen?

Durchaus. Bei der Auswahl der Destination war uns nicht bewusst, dass der dreiwöchige Termin der Fallas, das valencianische Volksfest schlechthin, ansteht. Hierbei wird Tradition, Satire und Kunst miteinander kombiniert. Das spiegelt sich in täglichen Aufmärschen der Volksvereine in traditioneller Tracht und natürlich in den über 400 kunstvollen und mit Liebe zum Detail über das ganze Jahr konstruierten Pappmache-Skulpturen wider. Selbst für mich als langjährig partyerprobte Persönlichkeit war es teilweise unbegreiflich, wo die Spanier die Energie für die Nacht für Nacht bis in die frühen Morgenstunden zelebrierten Feierlichkeiten hernehmen.

Hier dürfte wohl die tägliche Siesta zwischen 13 und 16 Uhr absolute Wunder bewirken! Im Rahmen dieser Zelebrationen geben sich auch die Pyromanen mit Ihren Mascletas ein tägliches Stelldichein. Das sind Feuerwerke, die nicht an den optischen, sondern vielmehr an den akustischen Reizen gemessen werden. Frei nach dem Motto: „Umso lauter, desto besser!". Über die drei Wochen baut sich auch insgesamt der Lautstärkepegel Tag für Tag weiter auf. Und das große Finale am letzten Tag endet damit, dass die sorgfältig aufgebauten Fallas nacheinander entsprechend verbrannt werden.

Im Urlaub arbeiten

  1. Hast du dich privat auch umgeschaut und das Land erkundet?

Natürlich habe ich mich auch privat umgeschaut und die Freizeit dann mit meiner Frau, die mich bei dieser Erfahrung begleitet hat, entsprechend genossen. Da Valencia selbst so viel hergegeben hat, wurden schnell unsere ursprünglichen Pläne, auch die Umgebung und die umliegenden Weingebiete zu erkunden, wieder verworfen.

 
  1. Wie hast du Arbeit und Privatleben während deines Aufenthalts im Ausland generell miteinander vereinbart?

Im Prinzip war es letztlich ein gewohnter Arbeitsalltag. Nur musste ich insgesamt keine Minute an Fahrzeit in Richtung Büro aufbringen, da ich gewissermaßen durchgängig im Homeoffice war. Jedoch ist mir in meiner persönlichen Reflexion im Nachgang bewusst worden, dass es auch ein Monat frei von jeglichen privaten Terminen und Verpflichtungen war.

Und man somit nach getaner Arbeit einfach in den Tag beziehungsweise Abend hineinlebt sowie ganz einfach das macht, worauf man wirklich im Moment gerade Lust und Laune hat.

Home Office im Ausland

  1. Gab es Herausforderungen, die du während deines Aufenthalts bewältigen musstest?

Ich habe da jetzt nochmals kurz die Zeit Revue passieren lassen: wenn es hier besondere Herausforderungen gegeben hat, so habe ich diese jedenfalls bereits verdrängt. Vielleicht war das durchgängige Arbeiten mit nur einem Laptop-Bildschirm respektive der nicht ganz so ergonomische Schreibtischstuhl ungewohnt – aber auch das habe ich für diese tolle Zeit sehr gerne in Kauf genommen.

 
  1. Wie schätzt du den Einfluss der Workation auf deine persönliche Entwicklung ein? Würdest du die Workation wiederholen wollen?

Es fühlt sich sehr gut und erfüllend an, wenn man seinen persönlichen Drang zum Kennenlernen der Welt nicht nur durch berufliche Auszeiten oder gar erst in der Pension befriedigen kann. Somit kann ich die Frage nach Wiederholung mit einem klaren JA beantworten und brauche für diese Antwort auch keine Sekunde zu überlegen, um Gründe dafür zu finden.

Meine Gedanken vor dieser Erfahrung waren, dass ich das bei Wiederholung an einem anderen Ort durchführen werde. Hier bin ich mir jetzt tatsächlich nicht mehr sicher, ob die Wahl nicht erneut auf Valencia fallen wird. Durch diese intensive und erlebnisreiche Zeit hat diese Stadt definitiv einen Platz in meinem Herz gewonnen. Aber die Zukunft wird es zeigen.

Arbeitnehmer mit Arbeit und Urlaub gleichzeitig

  1. Abschließend: Hast du eine lustige Geschichte, die du uns erzählen kannst?

Da fällt mir schon eine Geschichte ein. Und zwar machte ich während der Arbeit Bekanntschaft mit einem temporären Apartment-Nachbarn. Dieser war Amerikaner und hatte wohl die Zeitverschiebung mit seinem Schlafrhythmus noch nicht ganz kompensiert. Jedenfalls klopfte er an und bat mich aufgrund der wohl doch nicht ganz schalldichten Wände darum, dass ich bei meinen Telefonkonferenzen via Headset und nicht mit dem Lautsprecher arbeite. Das habe ich dann im Sinne einer guten Nachbarschaft auch so weit umgestellt.

Jedenfalls hat mich dann am darauffolgenden Tag die Vermieterin darauf hingewiesen, dass dieser Nachbar dann wohl ohne weitere Kommunikation das Lager abgebrochen hat. Und obwohl er noch für eine weitere Woche das Apartment im Vorhinein bezahlt hatte, einfach verschwunden war und auch auf ihre Anrufe und Nachrichten nicht mehr reagierte.

Der nächste Nachbar, der dann als Nachfolger in das Nebenapartment einzog, war dann auch wieder Amerikaner. Dieser hatte wohl vom Telefonpensum her einen ähnlichen Job wie ich und hatte auch laufend Telefonkonferenzen. Schätzungsweise ob der nächtlichen Gesprächszeiten mit seinen amerikanischen Landsleuten. Und ja – die Wände waren tatsächlich nicht schalldicht, was ich ab diesem Zeitpunkt dann explizit bestätigen konnte! :-)

 

Workation FAQ

 
Begriffsdefinition

Was ist eine Workation?

Bei einer Workation handelt es sich um eine Kombination aus Urlaubs- und Arbeitszeit. Nur werden dabei keine Kontingente an Urlaubsstunden verbraucht, da man sich als Arbeitender klassischerweise ohnehin bereits am Urlaubsort befindet.

Der Begriff selbst sagt nichts über die Dauer der Workation aus, da diese nur sehr temporär stattfinden, aber ebenso über längere Phasen vonstattengehen kann. Längere Aufenthalte müssen jedoch (arbeitsrechtliche) Themen wie etwa Sozialversicherung und Doppelbesteuerungsabkommen im Blick behalten.

Entsendung

Ist Workation eine Entsendung?

Grundsätzlich handelt es sich bei Workation insofern nicht um eine Entsendung, da der Arbeitnehmer eine solche selbstständig organisiert. Der Länderkontext zählt jedoch: während in Deutschland etwa seit 2021 Sozialversicherungen per Verlautbarung eine Workation als Auslandsentsendung ansehen, gilt in Österreich im EU/EWR-Raum inklusive der Schweiz ein A1-Nachweis als Voraussetzung. Mit diesem weist der Arbeitnehmer ein Mindestausmaß von 25 Prozent der Gesamttätigkeit innerhalb Österreichs nach, um sozialversichert zu sein.

Anbieter

Welche Unternehmen bieten Workation an?

Die Liste an Unternehmen, welche eine Workation als Mitarbeitervorteil anbieten, wird kontinuierlich länger und länger. Zwei klingende Beispiele wären unter anderem Google und Siemens, welche den Mitarbeitenden eine solche ermöglichen. Auch newvision reiht sich mit Stolz in die Riege dieser Unternehmen.

 

IT Job teamnewvision

Christoph Ertl

Über

Christoph ist ein Fan der Berge. Und das ist sowohl wortwörtlich, als auch in Form einer Metapher gemeint. Seit mehreren Jahren als (SEO) Content Manager aktiv, verfolgt er das Ziel, den Gipfel an Content-Optimierung zu erreichen. Während er gleichzeitig den richtigen Ton für den Leser treffen will. Bei newvision hat er dabei quer durch die Abteilungen die maßgeblichen Experten für Inputs an seiner Seite.